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BUDDHISMUS HEUTE
Aus: Buddhismus Heute Nr. 63, (Winter 2022)

Ansprache des 17. Gyalwa Karmapa zu „50 Jahre Diamantweg“

17. Gyalwa Karmapa Trinle Thaye Dorje

Der 17. Gyalwa Karmapa Trinle Thaye Dorje schickte im Sommer 2022 eine Nachricht als Audio-Datei an die Schüler von Lama Ole Nydahl und Hannah Nydahl. Sie wurde im August 2022 dreimal auf dem Internationalen Sommerkurs im Europazentrum in Immenstadt den Kursteilnehmern und per Streaming weltweit den Diamantweg-Buddhismus-Schülern vorgespielt.

Liebe Dharma-Freunde

Im Laufe dieses Jahres 2022 und auch im nächsten Jahr feiern wir das 50-jährige Bestehen des Diamantweg-Netzwerks buddhistischer Zentren, das von niemand anderem als Lama Ole Nydahl und seiner verstorbenen Frau Hannah gegründet wurde.

Ihre große Reise begann 1972, als sie der Bitte meines Vorgängers – S.H. des 16. Karmapa, Rangjung Rigpe Dorje – folgten, buddhistische Zentren der Karma-Kagyü-Linie in der westlichen Welt zu errichten. Lama Ole und Hannah nahmen sich diese Anweisung wirklich zu Herzen und arbeiteten unermüdlich daran, den Menschen rund um den Erdball das Buddha-Dharma zugänglich zu machen. In all diesen Jahren wurde ihre Tätigkeit durch ihre Hingabe an meinen Vorgänger Rangjung Rigpe Dorje genährt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1981 und darüber hinaus blieb er ihre wichtigste Inspirationsquelle.

Die Fortführung dessen wurde von dem verstorbenen Shamar Rinpoche sichergestellt, der alles verkörperte, was Rigpe Dorje gelehrt und praktiziert hatte. So wurde der Strom der Lehren und der Energie weiterhin genährt und es war gewährleistet, dass die Anweisungen, die Rigpe Dorje Lama Ole und Hannah gegeben hatte, auf dem richtigen Weg blieben.

In den letzten 50 Jahren hielt Lama Ole unzählige Dharma-Vorträge, er gab Zehntausenden von Menschen die buddhistische Zuflucht, er leitete zahllose Meditationskurse und gründete 640 Karma-Kagyü-Zentren in der ganzen Welt. All diese Aktivitäten sind natürlich aus der spirituellen Sicht äußerst wichtig; was mich darüber hinaus aber wirklich berührte, waren die einfachen Dinge, die Lama Ole tat, seine menschlichen Qualitäten.

Ich glaube, dass es im Leben die kleinen Dinge sind, die wirklich zählen. In meiner Kindheit habe ich sehr viele wunderbare Praktizierende kennengelernt, und neben der Beharrlichkeit in ihrer Praxis und der Anleitung ihrer Schüler waren es die kleinen Dinge, die menschliche Note, die wirklich zählten.

Während der ganzen Zeit, die ich mit Lama Ole und Hannah unterwegs war, hatte ich viele Gelegenheiten, diese einfachen menschlichen Qualitäten persönlich zu erleben. Ich habe auch viele Geschichten über die beiden gehört, die viele von euch kennen und erlebt haben. Viele Menschen haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht, dessen bin ich mir sicher. Eine der auffallendsten Eigenschaften von Lama Ole ist für mich sein Enthusiasmus, der unermüdliche Einsatz, den er an den Tag legt – bis hin zu einem Punkt, an dem die Menschen um ihn herum ihn von seinem Enthusiasmus mitunter fast wegziehen mussten. Das ist etwas, das mich immer sehr berührt hat und immer noch berührt.

Für Lama Ole scheinen Worte wie „ich bin müde“ oder „ich bin krank“ oder „vielleicht später“ oder „ein anderes Mal“ einfach nicht Teil seines Vokabulars zu sein; das finde ich wirklich erstaunlich! Natürlich sind solche Eigenschaften allen Menschen innewohnend, aber bei den meisten könnte man sagen, dass sie in vielerlei Hinsicht brach liegen. Und wer weiß, im Fall von Lama Ole könnte es sein, dass diese schlummernden Qualitäten geweckt wurden, als er sah, wie Rangjung Rigpe Dorje sein Leben führte. Rigpe Dorje schlief nachts nicht mehr als drei bis vier Stunden und war in der restlichen Zeit ununterbrochen für alle da. Vielleicht hat die kurze Zeit, die Lama Ole und Hannah mit Rigpe Dorje verbringen konnten, ausgereicht, um etwas in ihnen hervorzurufen oder zu erwecken.

Mir scheint, als konnte ich „dieses gewisse Etwas“ sehen, wann immer ich bei ihnen war. Ob es um einen alten Freund, einen Praktizierenden oder einen Fremden ging – Ole wurde nie müde, eine helfende Hand anzubieten. Er gab Ratschläge, bot Schutz oder ein Gefühl des Trostes. Auf Reisen trug er nicht nur immer sein eigenes Gepäck – diese anstrengenden Gepäckstücke – sondern wann immer er sah, dass jemand anderes unter seiner eigenen schweren Last oder etwas anderem zu kämpfen hatte, lief er sofort hinter dieser Person her und benutzte seine eigenen Hände oder, wenn nötig, sogar seine Füße, um diese Person aufzurichten.

Ich erinnere mich an eine andere Sache: Ich habe oft bemerkt, dass Lama Ole – und das ist etwas, das ich selbst von meiner verstorbenen Großmutter gelernt habe – nichts verkommen ließ. Zum Beispiel das Essen, das für ihn gekocht oder ihm sonst angeboten wurde: Er aß so viel davon, wie er konnte, und sorgte dann immer dafür, dass das, was er nicht essen konnte, an jemand anderen weitergereicht wurde, damit es nicht verschwendet wurde. Er schätzte das Essen um seiner selbst willen, was bedeutet, dass es nicht um die Qualität oder die Menge geht, sondern darum, dass Essen Essen ist. Er schätzte einfach alles, was ihm an einem bestimmten Tag angeboten wurde – ähnlich wie den Mitgliedern der Sangha des Buddha Essen angeboten wurde, als sie ihre täglichen Almosenrunden drehten. Sie sagten nicht: „Nein, nein, ich will das nicht“ oder „Ich bin allergisch dagegen“, sondern nahmen einfach würdevoll an, was ihnen angeboten wurde.

Eine andere Sache, die mich wirklich inspiriert, ist, wie Lama Ole sich stets bemühte, jeden einzelnen Brief, den er erhielt, zu beantworten. Sei es auf Papier oder später per elektronischer Post. Selbst wenn das bedeutete, bis in die frühen Morgenstunden aufzubleiben.

Das sind natürlich nur einige wenige Dinge, die ich hier erwähne. Zusammengefasst kann ich sagen, dass es diese kleinen menschlichen Dinge sind, die für mich wirklich wichtig waren und mein Herz berührt haben. Ich denke, dass diese einfachen Gesten eine große Rolle dabei gespielt haben, dass Lama Ole so viele Leben berührt, so viele Zentren geschaffen und so viele Praktizierende zum Buddha-Dharma gebracht hat. Und natürlich stand ihm bei all diesen Aktivitäten seine Frau Hannah zur Seite und unterstützte ihn unermüdlich bis zu ihrem vorzeitigen Tod im Jahr 2007.

Lama Oles und Hannahs kostbare Aktivität hat unermessliche Freude und Verdienste angesammelt. Ich freue mich wirklich über ihre unerschütterliche Hingabe, das Buddha-Dharma zu praktizieren und zu teilen. Ohne sie würden viele dieser wunderbaren Häuser, die wir „Zentren“ nennen, und natürlich besonders das Europazentrum, nicht existieren und es wäre uns nicht möglich, uns heute hier zu diesem Ereignis zu versammeln.

Viele von euch, die heute physisch im Europazentrum anwesend sind oder per Live-Streaming an dieser Veranstaltung teilnehmen, sind schon seit langer Zeit Schüler von Lama Ole, Pioniere der ersten Stunde, könnte man sagen, oder Veteranen, gewissermaßen. Viele von euch kennen sich schon sehr, sehr lange und sind alte Weggefährten auf dem Pfad des Buddha-Dharma. Ich bin sicher, dass ihr euch alle an unzählige wunderbare Momente erinnern könnt, die ihr mit Lama Ole und untereinander geteilt habt. Momente, in denen ihr immense Freude erlebt habt, Momente, in denen ihr euch der Erleuchtung nah gefühlt habt. Bestimmt werdet ihr euch an viele Gelegenheiten erinnern, bei denen alles, was Lama Ole sagte und tat, vollkommen Sinn für euch machte und bei denen ihr ohne den Schatten eines Zweifels gespürt habt, dass es DAS ist. Viele Erinnerungen an erstaunliche Zeiten, die ihr in der Gesellschaft guter Freunde verbracht habt, voller Spaß, Lachen, großartiger Gespräche, Lächeln und allerlei großartiger Abenteuer.

Es ist ganz normal, diese schönen Erinnerungen zu pflegen. Es ist auch ganz natürlich, nach solch wunderbaren Zeiten eine Art Nostalgie zu empfinden und sogar eine Sehnsucht danach, könnte man sagen, die Vergangenheit neu zu erschaffen, sie zurückzubringen und wieder zum Leben zu erwecken. Wenn wir etwas Angenehmes erlebt haben, ist es für uns alle als Menschen unser natürlichster Impuls, so etwas wie „Lass uns wieder rausgehen und es noch einmal tun“ zu fühlen.

Wir können ein sehr einfaches Beispiel nehmen, wie etwa das Beobachten eines wunderschönen Sonnenaufgangs. Wir haben es nicht geplant, es geschah einfach, dass alle Bedingungen zusammenkamen und der perfekte Sonnenaufgang stattfand. Ihr wart zufällig dabei, um es zu sehen, und jetzt, wo es vorbei ist, empfindet ihr diese Sehnsucht, es noch einmal erleben zu wollen. Natürlich ist es unmöglich, genau diese Erfahrung zu reproduzieren, weil dieser bestimmte Sonnenaufgang nur an diesem einen Punkt im Universum da war. Aber selbst wenn ihr das Glück habt, ein ähnliches Erlebnis wiederholen zu können, würde es nicht dabei bleiben. Ihr würdet nicht zufrieden sein. Stattdessen würdet ihr diese Erfahrung immer wieder wiederholen wollen, immer wieder neu erschaffen.

Ich sage auf keinen Fall, dass dies eine schlechte Sache ist. Wie ich bereits erwähnt habe, ist es völlig natürlich. Das Problem ist jedoch: Wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, dieser Sehnsucht nachzugeben, jede angenehme Erfahrung immer und immer wieder neu zu erschaffen, besteht die Gefahr, dass sie sich mit der Zeit in eine Art gewohnheitsmäßiges Muster verwandelt. Auf Tibetisch nennen wir dieses gewohnheitsmäßige Muster bag chag und normalerweise ist der Grund dafür der Mangel an Bewusstheit. Wir folgen einfach unseren Impulsen, ohne zu merken, dass wir bestimmte Gewohnheiten kultivieren und noch bevor wir uns darüber bewusst sind, haben sie sich in gewohnheitsmäßige Muster verwandelt. Die Freude geht verloren und wir werden stattdessen süchtig danach, dieses Bedürfnis befriedigen zu wollen. Mit anderen Worten: Was als unschuldiger Wunsch begann, ein angenehmes Erlebnis zu wiederholen, hat sich zu etwas entwickelt, das eher einer Sucht gleicht.

Diejenigen unter euch, die schon längere Zeit bei Lama Ole sind, werden sich bewusst sein, was er bei zahlreichen Gelegenheiten gesagt hat, besonders während der vielen Unterweisungen über Mahamudra, die er gab:

„Der gegenwärtige Moment von allem, was sich manifestiert, ist immer frisch und neu.“

Ich bin sicher, dass er dieses Verständnis aus seiner eigenen Praxis zieht. Das, wovon wir Zeuge sein möchten, ist in diesem ewigen Moment der Frische, in dem es kein Festhalten an der Vergangenheit und kein Hoffen auf die Zukunft gibt. Ich habe das Gefühl, dass die Praxis des Buddha-Dharma uns zu einem Punkt bringen soll, an dem wir uns an einer Lebensweise erfreuen, in der wir jeden Moment so annehmen können, wie er geschieht.

Eine Lebensweise, bei der wir akzeptieren können, dass die Dinge einfach passieren, fast zufällig könnte man sagen, und bei der wir uns voll darauf einlassen.

Mit anderen Worten: Die verschiedenen Praktiken des Buddha-Dharma sind geschickte Mittel, auf Sanskrit sagt man upaya oder auf Tibetisch sagen wir thab. Es sind geschickte Mittel, um uns zu helfen, von der Sucht loszulassen, dieselbe Erfahrung ständig wiederholen zu wollen; die Sucht, sie wiederholen zu wollen, damit sie dauerhaft wird. Sie können uns helfen, eine Lebensweise zu genießen, bei der wir aufhören, uns darum zu bemühen, einen bestimmten Moment, eine bestimmte Erfahrung neu zu erschaffen. Dieser Sonnenaufgang, den wir so sehr genossen haben, kann nur einmal passieren und nicht wieder. Mit Hilfe der Praxis können wir lernen, wieder spielerisch und furchtlos wie Kinder zu werden und jeden Moment so zu genießen, wie er ist – anstatt zu versuchen, einen bestimmten Moment wieder zu erschaffen. Wenn ich richtig liege, war diese Furchtlosigkeit schon immer eine der Eigenschaften von Lama Ole. Er hatte nie Angst, den gegenwärtigen Moment voll und ganz anzunehmen. Wenn wir als Praktizierende uns das zum Beispiel machen könnten, dann könnten wir alle Ereignisse, die in unserem Leben stattfinden, vollständig akzeptieren und annehmen. Ich glaube, es gibt nichts weiter zu tun.

Eine andere Sache, die ich bei dieser Gelegenheit mit euch teilen möchte, ist, dass ich der Meinung bin, dass es sehr wichtig ist, die Offenheit zu bewahren, die Lama Ole sein ganzes Leben lang zum Ausdruck gebracht hat. Mit anderen Worten: Es ist entscheidend, im Einklang mit der Natur des menschlichen Lebens zu sein. Geburt, Alter, Krankheit und Tod sind Teile des Lebens, das kann niemand leugnen. Sogar unser historischer Buddha Shakyamuni hat diese Lebensphasen durchlaufen und keine davon ist in irgendeiner Weise unnatürlich.

Wir sind darin trainiert, unseren Lama als perfekt und unfehlbar zu sehen, und wir neigen daher dazu, unsere spirituellen Freunde auf ein Podest zu stellen, sie zu einer Art Gott zu machen. Das ist bestimmt eine echte und edle Geste des Respekts und der Hingabe. Sie basiert jedoch oft auf Emotionen und es besteht die Gefahr, dass sie uns vom wichtigsten Aspekt der Praxis ablenken könnte, der darin besteht, die Natur des Lebens zu sehen: Vergänglichkeit, Veränderung. Es ist daher wichtig für uns, zu erkennen, dass der spirituelle Lehrer, der Lama, den wir als perfekt zu sehen geübt haben, letztendlich ein Mensch ist und als solcher der Vergänglichkeit und dem Wandel unterworfen ist. Diese Erkenntnis kann uns helfen, das Festhalten am Lama loszulassen, insbesondere das Festhalten am emotionalen Aspekt des Lama.

Wenn ihr euch erinnert: Als eine der wichtigsten Lehren oder Praktiken im Buddha-Dharma sind „Die vier Stützen“ bekannt. Der verstorbene Shamar Rinpoche hat sie mir gelehrt und sie immer wieder betont. Die Erste davon ist: „Stütze dich nicht auf die Person, sondern auf die Praxis der Person.“ Ich denke, hier besteht ein Zusammenhang. Wie ich bereits sagte: Die Person, der Körper, die Sprache, sogar der Geist ändern sich ständig, aber die Praxis ändert sich nicht. Es ist dieselbe Praxis, die Buddha gelehrt hat, die Praxis, die seit damals geübt wurde und die wir jetzt üben. Durch diese Praxis können wir unseren sogenannten Geist in Weisheit umwandeln. Ich denke, das ist etwas wirklich Wichtiges, an das wir uns erinnern sollten.

Sicher ist, dass es keinen zweiten Lama Ole geben wird. Das mag sehr schwer zu verdauen sein: Zu verstehen, dass es nie wieder einen wie ihn geben wird, dass niemand ihn ersetzen kann, um – wie das Sprichwort sagt – „in seine Fußstapfen zu treten“. Nicht, um hier unbedingt davon zu reden, was gut oder schlecht wäre; aber wenn ihr diese Tatsache ohne Emotionen verstehen könnt, werdet ihr verstehen: Weil Lama Ole unersetzlich ist, kann ihn niemand nachahmen und niemand sollte das versuchen. Deshalb werden die Erinnerung an ihn und seine Lehren immer aktuell bleiben. Lama Ole und seine Lehren sind und bleiben unsterblich, oder „zeitlos“ wäre vielleicht eine bessere Weise, es zu sagen. Seine Lehren sind zeitlos in euren Herzen. Alle, die ihn kennen, werden ihn zweifellos nie vergessen.

Und Menschen wie Jigme Rinpoche werden sein Vermächtnis und seine Wünsche immer ehren, und insbesondere: Solange ich selbst lebe, werde ich immer dafür sorgen, dass sein Vermächtnis nicht getrübt oder durch etwas anderes ersetzt wird.

Es ist euer Verdienst, der es ermöglicht hat, dass ihr einen so einzigartigen Lehrer wie Lama Ole treffen konntet. Wertschätzt das so gut, wie ihr könnt. Wie wir alle wissen: Buddha hat gesagt, dass man sich nicht auf die Person des Lehrers konzentrieren darf, um den Lehrer richtig wertzuschätzen, sondern auf die Praxis der Person, auf die Essenz der Person. Wie ich bereits erwähnt habe: Eine der wichtigsten Praktiken sind „Die vier Stützen“. Deshalb sollten wir

uns immer daran erinnern und uns darauf konzentrieren. Wenn euch das gelingt, wird der Lehrer, wohin ihr euch auch wendet oder wo ihr seid, immer da sein.

Liebe Dharma-Freunde, mit all dem im Geiste, führt bitte eure Praxis fort. Ich habe es in der Vergangenheit oft gesagt und sage es heute noch einmal: Durch unsere gemeinsame Praxis sind wir, unabhängig von der physischen Entfernung zwischen uns, immer verbunden.

Wie stets, richte ich meine Gebete an die Goldene Girlande unserer Linienmeister, die die Buddhas und Bodhisattvas repräsentieren, um unseren lieben Lama Ole zu segnen und zu beschützen. Möge sich seine Praxis reibungslos und ohne Hindernisse weiterentwickeln.

Zu guter Letzt: Passt gut auf euch und eure Lieben auf, und ich hoffe sehr, dass wir uns nächstes Jahr oder in naher Zukunft endlich wieder persönlich sehen. Mögen wir uns nach diesem langen Winterschlaf wiedersehen und die Zeit nutzen, um das Buddha-Dharma miteinander zu teilen, gemeinsam zu praktizieren und hoffentlich unseren Weg zur Erleuchtung zu finden.

Noch einmal: Gebt sehr gut auf euch acht. 

Gyalwa Karmapa Trinle Thaye Dorje

1 Belehrungen von Shamar Rinpoche dazu in Buddhismus Heute Nr. 40, „Die Vier Wege des Weisen“


Das von Karmapa überarbeitete englische Transkript seiner Botschaft findet sich auf www.lama-ole-nydahl.org/documents/karmapas-message-summercourse-2022.html

Diese Veröffentlichung der Übersetzung ins Deutsche durch die Redaktion wurde von Karmapa genehmigt und von ihm autorisiert.