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BUDDHISMUS HEUTE
Aus: Buddhismus Heute Nr. 63, (Winter 2022)

„Die Buddhismus Heute“

Die Redaktion – Claudia Knoll und Detlev Göbel

Dieses Jahr, 2022, feiern die Schüler von Lama Ole und Hannah Nydahl „50 Jahre Diamantweg“, und eine Facette der vielen Aktivitäten von Lama Ole und Hannah in diesen 50 Jahren habt ihr als Leser hier gerade in den Händen: eine Zeitschrift der Diamantweg-Organisation.

Im deutschsprachigen Raum gibt es die Buddhismus Heute seit 1989. Über die darauffolgenden Jahre entstanden weltweit weitere Ausgaben in anderen Sprachen, zeitweise bis zu 18! Jede dieser Editionen hat ihre eigene Redaktion und ihre eigene Geschichte, aber die redaktionelle Ausrichtung haben sie alle gemeinsam, und der Stil ist unverkennbar ähnlich. Beides bildete sich Anfang der 1990er-Jahre in vielen Gesprächen mit Lama Ole und Hannah heraus.

Die Buddhismus Heute wurde damals nicht am Reißbrett geplant als eine „Vereinsmitglieder-Zeitschrift“. Sie begann stattdessen in einem dynamischen Prozess als ein persönliches Projekt von Lama Ole und Hannah, in das beide über Jahre hin viel Arbeit und Zeit investierten. Aus der Sicht der Redaktion und Gestalter war jedes Heft ein Geschenk sowohl an Lama Ole und Hannah, als auch an unsere Sangha und alle interessierten Leser. Die diesjährige Feier von 50 Jahren der Aktivität von Lama Ole und Hannah bietet uns einen schönen Anlass, zum ersten Mal davon zu berichten. Der Schwerpunkt wird hier nicht darauf liegen, wie die Buddhismus Heute gemacht wird, sondern wie Lama Ole und Hannah ihr in den ersten Jahren ihre Ausrichtung und ihr Aussehen gegeben haben.

Die Buddhismus Heute begann als Initiative eines deutschen Karma-Kagyü-Zentrums im Jahre 1989, mit einer recht einfach gestalteten Beilage des per Post verschickten Zentrums-Programms. Diese erste Ausgabe trug den Namen „Mahamudra“ und hatte gestalterisch ein wenig den Charakter einer Schülerzeitung aus der damaligen Zeit, eben vor Desktop-Publishing.

Nach dem Erscheinen dieser ersten Ausgabe fand sich auf Einladung von Lama Ole ein Team aus den deutschsprachigen Zentren zusammen, um das Projekt fortzuführen. Bei einem ersten Treffen wurde auch der Name „Kagyü Life“ aufgebracht, unter dem die Zeitschrift daraufhin zehn Jahre lang erschien, mit zwei bis drei recht dünnen Ausgaben pro Jahr. Lama Ole war im Logo der Zeitschrift insofern präsent, als das Wort „life“ handschriftlich von ihm stammte. 1999 wurde der Name auf Anregung von Lama Ole in „Buddhismus Heute“ geändert.

Im Laufe der ersten Jahre nach der Gründung der Kagyü Life gab es mit Lama Ole und Hannah viel Austausch zu Inhalt und Aussehen der Zeitschrift. Heutzutage wären das gut organisierte Treffen in klimatisierten Räumen mit Flipcharts und Bildschirmen, schriftlichen Tagesordnungen und Gesprächsprotokollen. Aber Anfang der 90er-Jahre waren wir noch in der Pionierzeit, und so hatte der Austausch mit Lama Ole und Hannah nie den Charakter eines „Meetings“. Er fand meistens spontan auf den vielen gemeinsamen Reisen rund um die Welt statt – im Wartebereich von Flughäfen oder auf Flügen, in Reisebussen durch Südamerika oder in amerikanischen Miet-Vans auf den endlosen Highways, nachts in Hotels oder in kleinen Zentren, sogar an den Stränden von Australien oder wo auch immer es sich gerade ergab und wann es anlag, etwas zu besprechen.

Für Lama Ole und Hannah hatte die Zeitschrift von Anfang an eine ganz konkrete Funktion, und deswegen investierten sie auch so viel Zeit und Energie. Schon die erste Ausgabe der Kagyü Life zeigte einen Grund dafür, warum es Lama Ole und Hannah wichtig war, dass die von ihnen im Auftrag Karmapas betreuten Zentren eine eigene Zeitschrift haben.

Die erste und offensichtliche Funktion einer buddhistischen Zeitschrift ist natürlich, den Schülern wichtige und inspirierende Dharma-Belehrungen zugänglich zu machen. Diese Ausgabe Nr. 1 enthielt die letzte öffentliche Belehrung, die Kalu Rinpoche gegeben hatte, in Bodhgaya 1989. Kalu Rinpoche war einer der wichtigsten Lehrer von Ole und Hannah, unter ihm hatten sie in Darjeeling ca. 20 Jahre zuvor ihre „Grundausbildung“ gemacht, das Ngöndro und das Studium von Gampopas Juwelenschmuck der Befreiung.

In dieser ersten Ausgabe der Kagyü Life war aber auch ein Brief abgedruckt, den Lama Ole und Hannah an die von ihnen betreuten Zentren geschrieben hatten. Er enthielt eine Distanzierung von skandalösen Ereignissen in der buddhistischen Organisation Vajradhatu, die Anfang der 70er-Jahre von Chögyam Trungpa Rinpoche in den USA aufgebaut worden war. Es war Lama Ole und Hannah ein Anliegen, dass ihre Missbilligung und Distanzierung von bestimmten Vorgängen in dieser Organisation öffentlich und langfristig dokumentiert sind, um den Ruf von Karmapas Zentren in der Öffentlichkeit zu schützen.

Was war der Hintergrund?

Chögyam Trungpa Rinpoche, ein Karma-Kagyü-Lama mit langer Tulku-Linie, der mehrfach den 16. Karmapa in die USA eingeladen hatte, hatte schon zu Lebzeiten einen Amerikaner zu seinem späteren Nachfolger ernannt und ausgebildet. Dieser „Regent“ hatte dann kurz nach Trungpas Tod im Jahr 1987 mehrere Männer und Frauen bei sexuellen Kontakten mit HIV angesteckt, obwohl er von seiner eigenen Infektion gewusst hatte. Der Skandal ging durch die internationale Presse, die damals einflussreiche Organisation Vajradhatu zerbrach daran und konnte sich nie wieder zur alten Größe erholen. Der Image-Schaden in den Augen der Öffentlichkeit traf aber alle tibetisch-buddhistischen Gruppen in den USA. Das war der Hintergrund zum Brief von Lama Ole und Hannah und vor allem zur Veröffentlichung in der Haus-eigenen Zeitschrift Kagyü Life.

Kurze Zeit später traf unsere Linie ein viel härterer Schlag und die Kagyü Life wurde für Lama Ole und Hannah ein wichtiges Werkzeug: Das Frühjahr 1992 bescherte uns mit der Installation eines politisch – statt spirituell – bestimmten 17. Karmapa die sogenannte „Kagyü-Kontroverse“. Die ersten Jahre dieser Vorgänge waren geprägt von einem Informationskrieg in der Karma-Kagyü-Linie in Ost und West. Die Funktion der Kagyü Life für Lama Ole und Hannah in dieser Krise wird deutlich, wenn man sich bewusst macht, dass es zu dieser Zeit noch kein Internet, keine E-Mails, kein Social Media, keine Messenger-Dienste gab – es hatte noch nicht einmal jedes Zentrum ein Fax-Gerät.

Die Zeitung war also Lama Oles und Hannahs Kanal, um ihre Schüler über die Vorgänge um den „politischen Karmapa“ und später um unseren authentischen 17. Gyalwa Karmapa Trinle Thaye Dorje möglichst zeitnah zu informieren und Hintergrundinformationen zu geben. Wenn es mitunter ganz schnell gehen musste, stand die Redaktion der Kagyü Life damals sogar nächtelang am Fax-Gerät, um Informationen in einer Art Newsletter an die Zentren rauszuschicken.

Der Schwerpunkt einer buddhistischen Zeitung liegt aber natürlich auf der Vermittlung von buddhistischen Belehrungen und Infos über Projekte, Ereignisse usw. in unserer buddhistischen Gemeinschaft, was dementsprechend auch immer den größten Teil der Hefte ausmachte. Zu diesem Dharma-Inhalt der Zeitschriften gaben Lama Ole und Hannah damals recht wenig feste Vorgaben – neben der Selbstverständlichkeit, dass vor allem grundlegende Belehrungen der Karma-Kagyü-Linie veröffentlicht werden sollten.

Ein Punkt war Lama Ole und Hannah dabei immer sehr wichtig: Lama Ole sollte in jedem Heft mit einer Belehrung oder einem Interview präsent sein. Dafür arbeitete Lama Ole über Jahre hin ständig an Artikeln und Interviews. Viele, die Lama Ole damals schon kannten, werden sich erinnern: Skripte waren seine ständigen Begleiter und er nutzte nahezu jede freie Minute, um daran zu arbeiten. Oft waren es Texte für die Buddhismus Heute oder die amerikanische Ausgabe Buddhism Today.

Was als Schüler und Leser in diesem Zusammenhang schön zu wissen ist und eine besondere Offenheit für die Belehrungen gibt: Lama Ole bearbeitete persönlich jeden einzelnen seiner Texte, die auf Deutsch und auf Englisch erschienen. Man liest hier die Worte von Lama Ole, ungefiltert durch Bearbeitungen seiner Texte durch seine Schüler – wie professionell und gutmeinend auch immer sie gemacht sein mögen. Lama Ole hat oft darüber gesprochen, wie er verschiedene Ebenen von Bedeutung in seine Texte einflicht, die sich dem Leser oft erst im Laufe der Jahre bei mehrfachem Lesen nach zwischenzeitlicher Meditationspraxis eröffnen. Das geht weit darüber hinaus, aus einem Vortrag einen guten Artikel zu machen – und das kann nur Lama Ole selbst tun. Die Texte konnten in einer Vorbearbeitung Lama Ole vorgelegt werden – letztendlich freigegeben wurden sie erst, wenn er nach vielen Bearbeitungsdurchgängen ganz und gar zufrieden damit war.

Neben Lama Ole selbst sollten auch unbedingt immer die großen Lamas unserer Linie in der Zeitschrift vertreten sein. Ohne die Präsenz von Gyalwa Karmapa Thaye Dorje, Shamar Rinpoche, Jigme Rinpoche usw. würde Diamantweg-Buddhismus in der Zeitschrift unter Umständen als eine ausschließlich westliche Organisation ohne traditionelle Wurzeln missverstanden werden. Mit den Worten von Lama Oles damaliger rechter Hand Tomek Lehnert an diese Redaktion, Anfang 2019: „Of course Karmapa and Shamar Rinpoche are fully part of Diamondway – they are the lineage-holders and without them we are just a western sect.”

Zur Zusammenstellung der Inhalte in den Heften gaben Lama Ole und Hannah wenig feste Vorgaben, außer eben, dass Lama Ole und unsere großen Rinpoches vertreten sein sollten. Darüber hinaus gaben sie der Redaktion Freiheit und einen großen Vertrauensvorschuss: In all den Jahren haben Lama Ole und Hannah nie den Wunsch geäußert, vor dem Druck den Inhalt zu überprüfen und freizugeben. Einige Eckpunkte waren dabei selbstverständlich:

Zur Zusammenstellung der Inhalte in den Heften gaben Lama Ole und Hannah wenig feste Vorgaben, außer eben, dass Lama Ole und unsere großen Rinpoches vertreten sein sollten. Darüber hinaus gaben sie der Redaktion Freiheit und einen großen Vertrauensvorschuss: In all den Jahren haben Lama Ole und Hannah nie den Wunsch geäußert, vor dem Druck den Inhalt zu überprüfen und freizugeben. Einige Eckpunkte waren dabei selbstverständlich. 

In einer Karma-Kagyü-Zeitschrift der Diamantweg-Organisation sollten natürlich nur in Ausnahmefällen Belehrungen von Lamas aus anderen Linien stehen. Solche Ausnahmen sprachen wir mit Ole und Hannah ab, und es ging dabei immer um Lehrer und Inhalte, die sozusagen „über den Linien“ stehen, und nicht bei noch unerfahrenen Mitgliedern von Diamantweg zu Verwirrung führen würden. Nach Beginn der Kagyü-Kontroverse 1992 verstand es sich auch von selbst, dass keine Belehrungen mehr von Lamas abgedruckt wurden, die sich im Zuge der unschönen politischen Vorgänge in unangemessener Weise betätigt hatten.

Lama Ole und Hannah wirkten beide aktiv an der Formgebung der Buddhismus Heute mit. Den Schwerpunkt von Hannahs Wirken kann man vielleicht mit dem modernen Begriff „Qualitätssicherung“ benennen. Sie hatte ein besonderes Augenmerk darauf, und gab uns als Redaktion mit, dass Inhalt und Erscheinungsbild so makellos wie möglich sein sollten.

Hannah kümmerte sich deswegen persönlich um alle Belehrungen, Interviews etc. von Gyalwa Karmapa und Shamar Rinpoche. Sie forderte uns auch auf, im Rahmen unserer Möglichkeiten so viel wie möglich über das Dharma zu lernen, um fähig zu werden, Texte auch von großen Meistern zu übersetzen und zu bearbeiten und dafür zu recherchieren. Sie war kritisch eingestellt, was gedruckte Belehrungen von Schülern von Lama Ole angeht. Einmal sagte sie, dass es doch keinen Grund für Lama Oles Schüler gäbe, Texte zu Themen zu veröffentlichen, zu denen es bereits Belehrungen von realisierten Meistern gibt. Natürlich gab es hier aber auch immer Ausnahmen, vor allem, wenn es um Spezialthemen geht, mit denen sich die Autoren besonders beschäftigt und daher ein außergewöhnliches Wissen hatten. Diese Haltung von Hannah bezog sich nicht auf Vorträge, die ja viele von Lama Ole autorisierte Schüler halten, sondern auf gedruckte und öffentlich verbreitete Belehrungen.

Was das Erscheinungsbild angeht, so war es für Hannah wichtig, dass die Zeitschrift auch in Asien vorzeigbar ist, dass sie dort keine traditionellen und kulturellen Empfindlichkeiten verletzt, sondern auch von Buddhisten in Indien, Nepal, Bhutan usw. als etwas Wertvolles und Würdiges wahrgenommen wird.

Aber auch für den westlichen Betrachter kann der Anblick zum Beispiel von verfremdeten buddhistischen Symbolen oder von wenig respektvollem Umgang mit Bildern von Erleuchteten unerwünschte Eindrücke im Geist hinterlassen, die tatsächlich subtil die Meditationspraxis stören könnten. Das sollte in einer buddhistischen Zeitschrift für Praktizierende vermieden werden, und es sollten bestimmte Regeln eingehalten werden, wie etwa, dass man nicht mit buddhistischen Symbolen, Bildern von Buddha-Aspekten oder Lamas usw. spielt, sie spiegelt oder in einer anderen Art verfremdet. Ein Beispiel war, dass einmal ein Bild des 16. Karmapa auf der Titelseite gespiegelt worden war, weil es dann „besser passte“. Für Hannah – sie war die einzige, der das auffiel – war das völlig inakzeptabel und zum Glück konnte die Titelseite noch vor dem Druck korrigiert werden. Heutzutage finden sich diese Regeln und Vorgaben im Diamondway Style-Guide für Gestalter in der Diamantweg-Organisation und sind mittlerweile selbstverständlich.

Hannah Nydahl war zu bescheiden, um zu ihrer Lebenszeit einer Veröffentlichung ihrer eigenen Belehrungen oder gar ihres Porträts auf dem Titelbild zuzustimmen. Um beides hatte die Redaktion bei ihr nachgefragt, aber sie stimmte nur der Veröffentlichung einiger Interviews zu. Erst nach ihrem Tod druckten wir – in jedem Einzelfall in Abstimmung mit Lama Ole – auch Belehrungen von ihr, und hatten Hannah zwei Mal auf der Titelseite. In ihrer Bescheidenheit folgte Hannah dem traditionellen Stil der tibetischen Lamas, sich selbst immer zurückzunehmen und lieber auf die eigenen Lehrer zu verweisen.

Wie wird es weitergehen? Was wird die langfristige Aufgabe der Buddhismus Heute sein, auch im Hinblick darauf, dass die Welt sich sehr verändert hat, dass Hannah Nydahl mittlerweile viele Jahre verstorben ist und Lama Ole heutzutage in anderer Weise aktiv ist als früher?

Ein – wie die Beispiele oben zeigen – wichtiges praktisches Werkzeug für Lama Ole und Hannah zur Information ihrer Schüler zu sein, entfiel mehr und mehr im Laufe der darauffolgenden Jahre mit der Verbreitung von Internet, E-Mail und Social Media. In der langfristigen Wahrnehmung der Öffentlichkeit und auch für die Geschichtsschreibung hat jedoch eine gedruckte Zeitschrift immer noch ein größeres Gewicht als reine Online-Meldungen. Lama Ole und Hannah betonten bei mehreren Gelegenheiten, dass es ihnen sehr wichtig ist, dass es neben Online-Angeboten der Diamantweg-Organisation auch gedruckte Zeitschriften geben soll.

Ein weiterer Grund ist die größere Wertigkeit, der gefühlte Wert einer schönen Zeitschrift auf Papier, der durchaus auch zu größerer Offenheit für die darin enthaltenen Belehrungen beitragen kann.

Viele Untersuchungen belegen: Von Papier Gelesenes dringt tiefer und länger anhaltend in den Geist als vom Bildschirm Gelesenes. Haptik, Geruch etc. spielen hier eine Rolle. Lama Ole hatte uns über die Jahre hin immer wieder eine interessante Seite seines Funktionierens in der Erscheinungswelt gezeigt: Wenn wir ihm ein neues, frisch gedrucktes Heft überreichten, schlug er es auf, roch hinein und strich über das Papier – bevor er überhaupt anfing zu lesen oder die Bilder anzuschauen!

Zu guter Letzt ist durchaus auch der Werbe-Effekt nicht zu vernachlässigen, der beispielsweise zum Tragen kommt, wenn jemand irgendwo zufällig ein Heft der Buddhismus Heute sieht und vielleicht neugierig reinschaut, was bei einer digitalen Kopie auf unserer Festplatte natürlich nicht geschehen kann.

Im Jahr 2017 hatten wir einen Austausch mit Lama Ole über unseren Eindruck, dass Buddhisten in unserer Gemeinschaft (bestimmt aber nicht nur bei uns) heutzutage weniger lesen als früher. Es mag damit zu tun haben, dass es allgemein weniger Muße gibt und da Leben, zumindest gefühlt, hektischer geworden ist. Es mag auch eine Auswirkung von Social Media sein, wo man tagtäglich kurze Dharma-Aussagen unserer Meister lesen kann. Viele haben sich vielleicht so sehr an diese kleinen „Dharma-Happen“ gewöhnt, dass sie keine langen und tiefgründigen Artikel oder gar ganze Bücher mehr lesen mögen.

Lama Ole bestätigte uns, dass dies auch seine Beobachtung sei. Er sagte dann: „Es ist nicht wichtig, wie viele Menschen jetzt die Buddhismus Heute kaufen und lesen. Aber es wird eine Zeit kommen, in der die Leute sehr an unseren Wurzeln interessiert sein werden – und dann werden die alten Zeitschriften ganz wichtig sein.“ Ob Lama Ole dabei einige Jahre oder gar Jahrzehnte im Sinn hatte? Wir haben nicht nachgefragt, aber er gab der Zeitschrift damit eine neue und langfristige Perspektive.


Claudia Knoll und Detlev Göbel