Der fünfte der Dalai Lamas, Lobsang Gyamtso (1617-1682), war der erste gewesen, der politische Herrschaft ausübte und keiner seiner Nachfolger sollte je so viel Macht besitzen wie er. Unter ihm war das große und dünn besiedelte Tibet nach mehreren Jahrhunderten Zersplitterung wieder zu einem Land geworden, das mit Hilfe loyaler Gouverneure zusammengehalten wurde. Das abgeschiedene Land war aber außenpolitisch schwach; Mongolen vom Stamme der Koshot wachten mit Argusaugen über Eigenständigkeit der Tibeter. Nordwestlich von Tibet verbündeten sich verschiedene Mongolenstämme und errichteten - zum letzten Male in ihrer Geschichte - ein großes Reich, welches gar bis zum Kaspischen Meer reichte. Es hatte keinen langen Bestand.
Im Osten zeichnete sich der Aufstieg Chinas zur neuen Großmacht ab. Nach längeren politischen Wirren war 1644 in Peking ein neues Herrscherhaus, die Dynastie der Mandschu, an die Macht gekommen. Mitte der 1690er Jahre eroberte eine ihrer Armeen Teile der östlichen Mongolei. Zwar schätzten auch die Mandschu-Kaiser die tibetischen Lamas, was sie aber nicht davon abhielt Machtgelüste in Richtung Lhasa zu entwickeln. Die Kaiser der vorherigen Ming-Dynastie hatten früher engen Kontakt zu hohen Lamas der Kagyü- und Sakya-Linien gehabt. Nach dem politischen Umbruch in der Zeit des 5. Dalai Lama waren nunmehr Beziehungen zu den Gelugpas geknüpft worden, nicht ohne Hintergedanken.
Die Autorität von Lobsang Gyamtso war also ein gewichtiger politischer Faktor für Tibet, nach innen wie nach außen. Unter dem Eindruck seiner schwindenden Lebenskräfte ernannte der 5. Dalai Lama 1679 den 27jährigen Sangye Gyamtso zum Desi - dem Premierminister des Landes - und stattete ihn mit verschiedenen Instruktionen aus. Der Laie Sangye Gyamtso, ein vielseitig begabtes Schlitzohr, blieb bis 1705 der wichtigste Politiker seines Landes. Fast 15 Jahre lang vermochte er den Tod des Dalai Lama zu verheimlichen. Unter Ausnutzung der inner-mongolischen Intrigen unterwarf Sangye Gyamtso die Gegend Purang und das Königreich Guge im Westen an der Grenze zu Ladakh.
Übersicht DALAI LAMAS (Teil 2) |
6. Dalai Lama Rigzin Jamyang Gyamtso | 1683 - 1706 |
7. Dalai Lama Kelsang Gyamtso | 1708 - 1757 |
8. Dalai Lama Jampel Gyamtso | 1758 - 1804 |
9. Dalai Lama Lungtog Gyamtso | 1806 - 1815 |
10. Dalai Lama Tsültrim Gyamtso | 1816 - 1837 |
11. Dalai Lama Khedrub Gyamtso | 1838 - 1856 |
12. Dalai Lama Trinley Gyamtso | 1856 - 1875 |
13. Dalai Lama Thubten Gyamtso | 1876 - 1933 |
14. Dalai Lama Tenzing Gyamtso | 1935 |
Dalai Lama Nr. 6 - Lyriker und Liebhaber
Während öffentlich so getan wurde, als säße Lobsang Gyamtso im Retreat, erfolgte die Auffindung seines Nachfolgers in aller Heimlichkeit. Rigzin Jamyang Gyamtso (1683-1706) wurde im Südwesten Tibets, der Gegend Möun - östlich von Bhutan, heute auf indischen Territorium gelegen - als Sohn einer Nyingma-Familie entdeckt. Man brachte ihn zunächst in das Kloster Tsöna, später nach Namkartse. Erst 1697 wurde sein Inkognito gelüftet. Der Panchen Lama holte den neuen Dalai Lama höchstpersönlich ab und gab ihm, noch vor der Abreise, die Getsül-Gelübde.
In Lhasa stellte sich jedoch bald heraus, dass der junge Tulku kaum Neigung verspürte, in die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten. Romantisch veranlagt, zeigte er wenig Interesse zum Führen der Staatsgeschäfte, liebte die Natur, vermied jeden Pomp, verzichtete auf Diener und ging lieber zu Fuß, als auf dem Pferd zu reiten. Schon früh entdeckte er sein dichterisches Talent, doch das Streben nach Gelehrsamkeit war weniger ausgeprägt: Regelmäßig fiel er bei seinen Prüfungen durch. Vor allem aber wollte Jamyang Gyamtso kein Mönch werden, obwohl ihn prominente Lamas und Politiker wiederholt drängten, die volle Ordination zu nehmen. Schließlich reiste der junge Dalai Lama nach Shigatse, verbeugte sich im dortigen Tashilünpo-Kloster drei Mal vor dem Panchen Lama - und gab seine Getsül-Gelübde zurück. Er bat seinen geistigen Mentor um Verzeihung dafür, dass seine innere Überzeugung nicht ausreiche um Mönch zu sein. Die Roben solle nur anlegen wer sich dazu berufen fühle:
"Die rosafarbenen Wolken verdecken
den Himmel und den Hagel.
Ein halber Mönch ist ein
heimlicher Feind des Dharma"
fasste Jamyang Gyamtso seine Einstellung in einem Gedicht zusammen.
Statt dessen genoss der junge Dalai Lama ausgiebig die Freuden seiner Jugend, lernte das Nachtleben Lhasas kennen und hatte viele Freundinnen. Dass er dabei eine hohe Meinung vom schönen Geschlecht hatte, bezeugen seine Liebesgedichte, die bis heute zu den Perlen der tibetischen Literatur zählen.
Solch ein "Staatsoberhaupt" passte nicht in Sangye Gyamtsos politisches Konzept. Als es dann auch noch zu einem nächtlichen Überfall auf die in Lhasa umherstreifende Gruppe um den Dalai Lama kam, bei dem einer seiner Begleiter getötet wurde, kamen Gerüchte auf, der Desi stecke dahinter. Das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden war gestört. Noch gravierender war, dass der neue Anführer der Koshot-Mongolen, der verschlagene Lhabsang Khan, misstrauisch geworden war. Er marschierte schließlich mit Truppenmacht nach Lhasa und ließ Sangye Gyamtso festnehmen (der später hingerichtet wurde). Überdies versuchte er Jamyang Gyamtso für abgesetzt zu erklären und einen ihm gefügigen jungen Mönch als den "wahren" Dalai Lama einzusetzen. Als die Äbte der drei bedeutenden Klöster Drepung, Ganden und Sera sowie der Panchen Lama dies ablehnten, verbündete sich der Koshot-Anführer mit dem chinesischen Kaiser Kang-Xi: Lhabsang Khan solle Jamyang Gyamtso nach Peking bringen lassen und dafür freie Hand in Tibet bekommen. In Lhasa brach Aufruhr aus. Um Blutvergießen zu vermeiden, begab sich der Dalai Lama in die Obhut der Mongolen und ließ sich freiwillig mitnehmen. Einige Wochen später, in einem Wüstengebiet nahe des Kokonor-Sees im äußersten Nordosten Tibets, starb Jamyang Gyamtso unter mysteriösen Umständen. Gerüchte, er sei umgebracht worden, sind nie verstummt. Eine andere Version besagt, er hätte an einem rauhen Herbstabend plötzlich einen Lama-Tanz aufgeführt, damit einen Sandsturm entfacht, sich daraufhin in Meditationshaltung hingesetzt und dann - um nicht als politische Geisel gegen sein eigenes Land missbraucht werden zu können - einfach aufgehört zu atmen.
China wird Tibets "Schutzmacht"
Kurz bevor der 6. Dalai Lama Lhasa verließ, hatte er einer Geliebten ein Gedicht zukommen lassen, welches später als Hinweis auf seine Wiedergeburt gedeutet wurde. Es lautete:
Weißer Kranich,
leihe mir deine Flügel,
ich fliege nicht weiter
als nach Lithang,
und von dort aus
kehre ich bald wieder zurück.
Tatsächlich wurde später in dem Ort Lithang in der östlichen Provinz Kham der 7. Dalai Lama gefunden. Doch von Anfang an stand die Aktivität von Kelsang Gyamtso (1708-1757) unter einem ungünstigen Stern. Da Lhabsang Khan schon bald von dem Kind erfuhr, sahen sich die besorgten Eltern veranlasst zu fliehen. Im Kloster Kumbum, am Gebutsort des Gründers der Gelugpa-Schule, Tsong Khapa, nahe der Nordost-Grenze Tibets, fand der junge Tulku zunächst Unterschlupf und bekam für die nächsten Jahre eine gute Ausbildung.
Lhabsang Khan - nun Diktator in Zentral-Tibet - versuchte seine Macht auf Bhutan auszudehnen, doch ebenso wie im Falle seines Großvater Gushri Khan 72 Jahre zuvor scheiterte auch sein Angriff auf das Land im Jahre 1714. Sein Zenit war überschritten. 1717 marschierten 7000 Dsungarische Mongolen von Westen nach Tibet ein und eroberten Lhasa. Lhabsang Khan verlor sein Leben im Kampf; seinen "Gefälligkeits-Dalai-Lama" ließ man nach Peking ziehen, wo dieser acht Jahre später starb. Die Sieger indes entpuppten sich als brutal; insbesondere Nyingmapa-Klöster sowie Einrichtungen der alten Bön-Religion wurden blutig unterdrückt. Jetzt griff der chinesische Kaiser ein: 1720 besiegten Truppen Kang-Xis im zweiten Anlauf die dsungarischen Heere. An den Kämpfen waren auch tibetische Soldaten beteiligt gewesen, freilich auf beiden Seiten. Unter dem Schutz von chinesischen Soldaten kam Kelsang Gyamtso nach Lhasa und wurde dort inthronisiert.
Von nun an beeinflussten die Chinesen die tibetische Politik, mal mehr, mal weniger. Sie erwirkten politische Reformen: Das Amt des Desi wurde abgeschafft und ein Ministerrat (Kashag) gebildet. Tibetische Minister ernannte man zu Provinz-Gouverneuren und stattete sie teilweise, um sie gefügig zu machen, mit chinesischen Titeln aus. Zwei sich gegenseitig kontrollierende chinesische Ambane wurden in Lhasa als Aufseher eingesetzt. Da diese beiden Beamten meist auf sich gestellt und mit der Mentalität der Tibeter wenig vertraut waren - es handelte sich bei ihnen nicht selten um "Strafversetzte" - bildeten sie bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts oft einen politischen Unsicherheitsfaktor. Außerdem wurden an vereinzelten Stellen entlang der Strecke von Lhasa zur westchinesischen Provinz Szetschuan chinesische Soldaten stationiert. Verschiedene chinesische Kaiser warben aber auch durch Großzügigkeit um Sympathien, indem sie als Mäzene für Klöster auftraten und den Lebensunterhalt vieler Mönche finanzierten. Auch wenn man deswegen noch nicht von einer Herrschaft der Mandschu-Kaiser über Zentral-Tibet sprechen kann: Mit diesen Voraussetzungen war der Keim für die vielen Intrigen, die es in Lhasa während der nächsten Generationen geben sollte, gelegt. Anders sah es in den (von Peking aus gesehen) näher gelegenen Grenzregionen aus, wo China in den nächsten zwei Jahrhunderten seine Regierungsgewalt und sein Siedlungsgebiet schrittweise ausdehnte.
Welche Rolle nahm unter diesen Bedingungen der 7. Dalai Lama ein?
Kelsang Gyamtso hatte weder mit dem Mönchsein noch mit dem Lernen Probleme. Er galt bereits in seinen Jugendjahren als ein Spezialist des Madyamika, des Großen Mittleren Weges, und machte auch einige Meditationszurückziehungen. Von seiner Persönlichkeit aber war er nicht der geborene Herrscher. Als es 1728 zu bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen einflussreicher Clans in Lhasa kam und anrückende chinesische Truppen "schlichten" mussten, wurde der Dalai Lama auf Drängen der Chinesen für 7 Jahre in ein Kloster nahe der chinesischen Grenze verbracht. Zurück in der tibetischen Hauptstadt, wurde er zwar von allen mit äußerlichem Respekt behandelt, doch die eigentliche Politik wurde meist hinter seinem Rücken gemacht. Als er schließlich 1751, nicht lange nach einem blutigen Aufstand gegen die Ambane, mit weit reichenden Machtbefugnissen ausgestattet wurde, stand es mit seiner Gesundheit schon nicht mehr zum Besten. Sechs Jahre später starb er. Eine wichtige Bestimmung zu Lebzeiten des 7. Dalai Lama war eine Verordnung gewesen, der zufolge alle höheren politischen Posten mit Angehörigen der Gelugpa-Linie besetzt werden mussten. Eine folgenreiche Entscheidung, deren Auswirkungen sogar bis in die heutige Zeit hinein reicht. Man darf vermuten, dass bei dieser Entscheidung chinesischer Einfluss eine Rolle spielte: Peking war daran gelegen, die tibetische Politik kalkulierbar zu halten.
Die Einführung der "goldenen Vase"
Nach dem Tode des 7. Dalai Lama entschied sich der Kashag erstmals dafür, für die Übergangszeit einen Regenten zu benennen, einen Lama, der im Idealfall bis zur Volljährigkeit des nächsten Dalai Lamas, die Staatsgeschäfte führen sollte. Eine Sitte, die sich - zunächst - zu bewähren schien und deshalb beibehalten wurde. Die nächsten Jahrzehnte offenbarten jedoch auch Schattenseiten des Regententums.
Der 8. Dalai Lama war an weltlicher Macht wenig interessiert. Erst 1781 trat Jampel Gyamtso (1758-1804) sein Amt als Staatsoberhaupt an und überließ fortan die Politik meist dem Regenten. In seine Zeit fiel ein schwerer Konflikt mit den nepalesischen Gurkhas infolge von Münz- und Handelsstreitigkeiten, just zu der Zeit, als der 10. Shamarpa Tschödrub Gyamtso für längere Zeit in Nepal weilte. Als es 1791 zu einen Grenzkrieg zwischen Nepal und Tibet kam, konnte der Angriff nur mit Hilfe chinesischer Truppen zurückgeschlagen werden. Shamarpa, der erfolglos versucht hatte zu vermitteln, konnte aufgrund der komplizierten politischen Konstellation nicht nach Tibet zurückkehren und starb 1792 in Nepal unter undurchsichtigen Umständen. Die tibetische Regierung erklärte ihn zum Sündenbock in der Affäre, konfiszierte sein Stammkloster Yangpachen und erließ ein Gesetz, dass die Wiedergeburt des Shamar Tulku offiziell verbot.
Nach erbrachtem militärischen Beistand drängte China, fortan die beiden Ambane mit regieren zu lassen. Sogar in Sachen politisch einflussreicher Tulkus. Denn Kaiser Chien Lung war aufgefallen, wie viele offizielle Wiedergeburten es innerhalb weniger Familien-Clans gegeben hatte. So war z. B. der 8. Dalai Lama 1762 in einer Familie, die mit dem damaligen 6. Panchen Lama eng verbunden gewesen war, gefunden worden; den 7. Panchen Lama wiederum entdeckte man dafür in der Familie des 8. Dalai Lama, ebenso wie den wichtigsten Titelträger der Chalka-Mongolen, den Jetsün Dampa Tulku. Der chinesische Monarch befürchtete Manipulationen bei der Ernennung mächtiger Tulkus, was sich womöglich auch auf Peking ausgewirkt hätte, wo sich ständig hohe Gelugpa-Lamas am Hof der Mandschu befanden, die teilweise als spirituelle Lehrer der kaiserlichen Familie fungierten. 1793 schickte der chinesische Kaiser Chihichen Lung eine goldene Vase nach Lhasa mit der Anweisung, sie in Zukunft bei der Ermittlung von Wiedergeburten einflussreicher Lamas zu verwenden. Im Beisein der Ambane sollten unter 3 Namen von in Frage kommenden Kindern aus diesem Gefäß ausgelost werden. Dieses Lotterieverfahren fand bei der Kür der Wiedergeburten der Dalai Lamas Nr. 10, 11 und 12 Anwendung. Auch der 8. und der 9. Panchen Lama wurden per Los ermittelt.
Die nächsten vier Dalai Lamas starben allesamt früh, was wiederholt zu Spekulationen über die jeweilige Todesursache Anlass gegeben hat. Weder Lungtog Gyamtso (1806-1815), noch Tsültrim Gyamtso (1816-1837), Khedrub Gyamtso (1838-1856) bzw. Trinley Gyamtso (1856-1875) wurden alt genug, um je wirkliche Macht auszuüben. Es stellte sich heraus, dass nicht jeder der in dieser Zeit amtierenden Regenten gegen die Verlockungen der Macht gefeit war, was zu manch böser Intrige führte. So wurde z. B. nach dem Tode des 10. Dalai Lama gemunkelt, der selbstherrliche, aus dem einflussreichen Sera-Kloster stammende Regent Jampäl Tsültrim Tsemöling habe einen Unfall inszeniert, wobei der Dalai Lama von einer herabstürzenden Zimmerdecke im Potala erschlagen worden sei. Im tibetischen Machtpoker bedurfte es zuletzt der Mithilfe der chinesischen Diplomatie, um Tsemöling 1844 seines Amtes zu entheben. Er wurde in die Mandschurei verbannt; für eine Übergangszeit von 8 Monaten übernahm der Panchen Lama die Regentschaft.
Tibets Unabhängigkeit unter dem 13. Dalai Lama
Unter diesen Vorzeichen wäre Tibet sicherlich schon im 19. Jahrhundert China endgültig einverleibt worden, doch das Reich der Mitte war infolge des Eindringens fremder Mächte selbst zum Spielball kolonialer Interessen geworden. Angefangen mit dem "Opiumkrieg", der 1842 zur Abtretung Hongkongs an Großbritannien geführt hatte, waren nach den britischen auch portugiesische, französische, japanische, deutsche wie auch russische Soldaten und Händler in das Reich der Mitte eingedrungen und hatten sich dort Einflusssphären gesichert. Zudem erschütterten Aufstände im Landesinneren das Mandschu-Regime. Der 13. Dalai Lama, Thubten Gyamtso (1876-1933), vermochte schließlich die Unabhängigkeit Zentral-Tibets zu erlangen, was aber alles andere als einfach war.
1876 in der Dhagpo-Region im Südosten Tibets geboren und 1879 als der neue Dalai Lama inthronisiert, hatte er es mit einem verantwortungsvollen Regenten, Tatsag Rinpoche, zu tun. Dieser gab ihm - um eine zu große Einflussnahme der mächtigsten Klöster oder Familien-Clans auf den jungen Dalai Lama zu vermeiden - zwei unkonventionelle Tutoren zur Seite: Purchog Rinpoche, der seinem Schützling Belehrungen verschiedener Linien gab sowie den Burjaten und russischen Staatsbürger Agvan Dordjew, der besonders über die persönliche Sicherheit Thubten Gyamtsos wachte. 1895 nahm der 13. Dalai Lama die volle Ordination und trat das höchste Staatsamt an. Tulku Demo Trinley, der die Regentschaft 1886 vom verstorbenen Tatsag Rinpoche übernommen hatte, trat zwar von seinem Posten zurück; doch versuchte er weiterhin im Hintergrund die Fäden zu ziehen.
4 Jahre später wurde der Demo Tulku als Drahtzieher einer Verschwörung gegen den Dalai Lama überführt. Das Staatsorakel hatte gewarnt, das Leben des jungen Herrschers sei akut gefährdet. Als man dessen nähere Umgebung auf mögliche Gefahrenquellen absuchte, stieß man auf ein paar Schuhe, die ein naher Diener des Dalai Lama von Demo Tulku geschenkt bekommen hatte. Dem Diener waren diese unangenehm aufgefallen, denn er fühlte sich darin äußerst unwohl und bekam stets Nasenbluten, sobald er sie anzog. Schließlich entdeckte man in einem der Absätze ein Stück Papier mit dem Namen des Dalai Lamas sowie bösartigen Mantras. Demo Tulku gestand, wurde wegen Schwarzer Magie gegen das Staatsoberhaupt zum Tode verurteilt, von Thubten Gyamtso jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt. Kurz danach erkrankte der Dalai Lama an Pocken, doch auf wundersame Weise genas er bald.
Lange Zeit konnte der gut ausgebildete Dalai Lama sein politisches Talent kaum zur Geltung bringen. Denn neben ihm gab es zwei weitere politische Organe in Tibet, die ihm das Regieren nicht leicht machten: zum einen der schon erwähnte Kashag (Ministerrat), zum anderen die Nationalversammlung (tibetisch Tsongdü) - nicht etwa ein demokratisch gewähltes Parlament, sondern ein "beratendes" Gremium, das Sprachrohr vor allem der traditionell mächtigen Klöster Sera, Ganden und Drepung einerseits, sowie einflussreicher Adelsfamilien andererseits war. Als er 1903 von einer Delegation aus Bhutan einen Brief des britischen Vizekönigs der Kronkolonie Indien überreicht bekam, gab Thubten Gyamtso ihn Achsel zuckend zurück mit der Bemerkung, der Kashag würde es nicht billigen, wenn er dieses Schriftstück annähme.
Eine Zurückweisung mit Folgen. Denn dieser Brief (nicht der erste, der ungeöffnet blieb) enthielt ein britisches Verhandlungsangebot bezüglich der umstrittenen Grenzlinie Tibet zu Indien und Sikkim, sowie zur Aufnahme von Handelsbeziehungen, als auch Fragen zu den tibetischen Verbindungen zur konkurrierenden Großmacht Russland. Verunsichert durch die unklare Nachrichtenlage, schickten die Briten eine kleine Armee nach Tibet, die sich Anfang 1904 mit überlegener Bewaffnung nach Lhasa durchkämpfte und dort ein Handelsabkommen erzwang.
Der Dalai Lama war vor den britischen Truppen in die Mongolei geflohen, stattete auf dem Rückweg auch dem kaiserlichen Hof in Peking einen "unvermeidlichen" Besuch ab (wo er den Tod des Kaisers miterlebte), und kehrte erst Ende 1909 nach Lhasa zurück. Später gestalteten sich die Beziehungen zwischen Großbritannien und Tibet freundlich. Britische Diplomaten vermittelten in den nächsten Jahren mehrmals zwischen Tibet und China; einige junge Tibeter wurden gar zu Studium und Militärausbildung nach England bzw. Indien geschickt.
Bereits wenige Wochen später floh der Dalai Lama erneut - diesmal nach Indien. Ein eigenwilliger und skrupelloser chinesischer Feldherr aus Szetschuan, Chao Erfeng, war mit Heeresmacht nach Tibet einmarschiert und hatte auch Lhasa besetzen lassen. Die tibetischen Regierungsorgane verweigerten die Zusammenarbeit mit den Chinesen. Dafür kam der Panchen Lama Chökyi Nyima (1883-1937) nach Lhasa und bemühte sich um freundliche Kontakte zu den Besatzern, was viele Tibeter ihm verübelten. Erst der Umsturz in Peking Ende 1911 rettete Tibet: Nach Ausrufung der Republik kam es zu Meutereien von chinesischen Soldaten, die von tibetischen Guerilla-Kämpfern durch gezielte Angriffe vom Nachschub abgeschnitten worden waren. Chao Erfeng wurde nach China zurückbeordert und zum Tode verurteilt, seine verbliebenen Soldaten über Indien abgezogen. Die Rückkehr des Dalai Lama im Januar 1913 wurde zum Triumphzug. Wenig später erklärte er Tibet für unabhängig.
Der Status der Provinzen Amdo im Nordosten sowie des östlich gelegenen Kham blieb aber unklar. Die Chinesen waren zwar in Amdo unbeliebt und in Kham verhasst, doch verspüren die Osttibeter wenig Begeisterung, sich von der Gelugpa-Aristokratie im weit entfernten Lhasa regieren zu lassen. 1917 erfolgte ein erneuter chinesischen Angriff auf Kham. Da der Dalai Lama nach seiner Rückkehr eine schlagkräftige Armee aufgebaut hatte, gelang es, die Agressoren bis weit hinter den Yangtse Kiang-Fluss zurückzudrängen. Der tibetische Oberbefehlshaber brach jedoch nach Zureden eines britischen Vermittlers seine Militäraktion ab, so dass der östliche Teil von Kham formell unter chinesischer Oberherrschaft blieb. Offenbar wünschte die Zentralregierung in Lhasa kein militärisch starkes Osttibet - es hätte sich womöglich selbständig gemacht.
Der Dalai Lama brachte viele überfällige Reformen für Tibet auf den Weg. Er schaffte die mittelalterlichen Abhängigkeitsverhältnisse in der Landwirtschaft ab, untersagte den Klöstern das Geschäfte machen, modernisierte die Armee, verbot schwere körperliche Strafen wie Verstümmelung, reformierte Steuersystem und Verwaltung, führte eine Geldwährung sowie Briefmarken ein. Daneben setzte er sich vehement für die Stärkung der Disziplin in den Klöstern ein. In den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit konnte er auf diesem Wege einiges ereichen, doch bald bremste der konservative Klerus wo er nur konnte. Er verhinderte vor allem eine aktive Außenpolitik, die Tibet so bitter gebraucht hätte. Nur wenigen Staaten war es weltweit überhaupt bekannt, dass Tibet sich selbst regierte, ohne chinesische Beteiligung. Auf Druck des Tsongdü wurde der reformfreudige Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Tsarong Dasang Dadül, 1925 entmachtet, sowie indische Militärberater zurückgeschickt. Der kürzlich in hohem Alter verstorbene langjährige britische Gesandte in Tibet, Hugh E. Richardson, schrieb dazu in einem seiner Bücher: "Tibet verlor im Grunde seine Selbständigkeit nicht 1950, sondern Mitte der zwanziger Jahre."
Um sich gegen verschiedene Interessengruppen durchzusetzen musste der Dalai Lama zunehmend seine ganze Autorität in die Waagschale werfen, so dass er in seinen letzten Lebensjahren mehr gefürchtet als beliebt war. 1932, ein Jahr vor seinem Tod, warnte er seine Landsleute in einem vorweggenommenen politischen Testament, dass sich vieles in Tibet bessern müsse; sonst sei das Land in großer Gefahr, seine Unabhängigkeit zu verlieren. Er verwies auf die Mongolei, die dem Kommunismus anheim gefallen sei und forderte besonders die Politiker auf hart zu arbeiten sowie das Allgemeinwohl über die eigenen Interessen zu stellen. Werde die Zeit nicht genutzt stünde Tibet eine schwere Zukunft bevor: "[Die Lamas] werden zu Knechten erniedrigt oder gezwungen, wie Vagabunden herumzuirren. Alle Lebewesen versinken in Not und Angst, und Nacht senkt sich langsam über das Leiden der Welt. Diese Dunkelheit wird lange dauern." Nach dem Tode Thubten Gyamtsos taten tibetische Politiker fast alles, um die Warnungen des 13. Dalai Lama zur Prophezeiung zu machen. Bereits wenige Tage nach seinem Ableben wurde dessen engster Vertrauter Khünpela abgesetzt und ins indische Exil gejagt. Alte Seilschaften und Intrigen lebten wieder auf. Mit dem Abzug Großbritanniens aus Indien 1947 verlor Tibet seinen letzten potenziellen außenpolitischen Verbündeten.
Tenzing Gyamtso - Flüchtling und Friedensnobelpreisträger
Als man im Dezember 1933 den in Meditationshaltung verstorbenen 13. Dalai Lama mit dem Gesicht nach Süden zeigend aufbahrte, geschah etwas merkwürdiges: Binnen zwei Tagen drehte sich der Kopf nach Nordosten. Diesem und anderen Zeichen folgend, suchte man seine Wiedergeburt in der nordöstlichen Provinz Amdo und fand sie 1937 tatsächlich im Dorf Taktser. Bis der 14. Dalai Lama, Tensin Gyamtso (geb. 1935), nach Lhasa gebracht und inthronisiert werden konnte, vergingen noch fast drei Jahre, denn der moslemisch-chinesische Gouverneur der Region verlangte ein hohes Lösegeld. Während der junge Tulku die ersten Jahre seiner Ausbildung durchlief, braute sich Unheil über Tibet zusammen. 1949 fand in China unter Mao Zedong ein kommunistischer Umsturz statt. Bald darauf verkündete das neue Regime, es werde auch Tibet "befreien". Wenig später wurde zunächst Kham besetzt. Weil unter diesen Vorzeichen niemand in Lhasa die politische Verantwortung auf sich nehmen wollte, wurde der erst 15jährige Dalai Lama im November 1950 zum Staatsoberhaupt ernannt. Er begab sich mit seinen Beratern in den Süden des Landes, bereit, notfalls nach Sikkim zu fliehen.
Unterdessen handelte der Gouverneur von Kham, Ngawang Jigme Ngabo - er hatte bei der entscheidenden Schlacht um Chamdo einige Monate zuvor frühzeitig kapituliert - in Peking namens der tibetischen Regierung ein "17-Punkte-Abkommen" aus, mit dem sich Tibet der Volksrepublik China praktisch unterwarf. Immerhin versprach Peking das bestehende politische System Tibets nicht zu verändern, die Positionen des Dalai Lama und des Panchen Lama nicht anzutasten, sicherte Religionsfreiheit, die Wahrung der kulturellen Identität Tibets sowie Autonomie zu. Für diese Zusagen (die China bald brach) erhielt die "Volksbefreiungsarmee" freien Zutritt auf das Dach der Welt. Die Staatengemeinschaft, mit dem aufkeimenden Ost-West-Gegensatz und dem Korea-Krieg beschäftigt, ignorierte das Problem Tibet.
Die nächsten Jahre nutzte die chinesische Armee vor allem zum Aufbau ihrer militärischen Infrastruktur. In Ost-Tibet wurden Aufstände gegen die Chinesen blutig unterdrückt, prominente Lamas verschwanden spurlos. Im März 1959 griff der Aufruhr auch auf Lhasa über. Nachdem sich Hinweise verdichtet hatten, dass die Besatzer eine Entführung des Dalai Lama planten, kam es zu Großdemonstrationen, die mit nackter Gewalt beantwortet wurden. Tenzing Gyamtso floh und erreichte 3 Wochen später Indien, wo er von einem großen Medienaufgebot empfangen wurde. Etwa zur gleichen Zeit flohen auch andere prominente Lamas, unter ihnen der 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje. Weitere ca. 100 000 tibetische Flüchtlinge folgten.
Was sich seitdem auf dem Dach der Welt an Schrecklichem zugetragen hat, ist bekannt. Da der Dalai Lama von seinem Exil im nordindischen Dharamsala aus nicht viel für die Tibeter innerhalb seines Landes tun kann, kümmert er sich seit Jahrzehnten vorrangig um die tibetischen Flüchtlinge in der Diaspora und bemüht sich um die Rettung seiner Volkskultur. Sein Werben für gewaltlosen Widerstand trug ihm weltweit Sympathien ein und wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis belohnt. Wohin er auch reist, versucht die chinesischen Diplomatie durch vorsorgliche Proteste Treffen mit einflussreichen Politikern zu verhindern. Obwohl es um die Sache der Tibeter nicht gut steht, hat er Vorbereitungen für den Tag X getroffen, an dem er in seine Heimat zurückzukehren hofft. Er bekennt, dass er von den freiheitlichen Gesellschaften viel gelernt hat und er Demokratie für das beste Regierungssystem hält. Tenzing Gyamtso legt Wert darauf, dass innerhalb der von ihm angeführten tibetischen Exilregierung verschiedene Strömungen vertreten sind. Und sein hohes Ansehen sowie seine persönliche Integrität haben es bis heute vermocht, die Tibeter in hohem Maße zusammenzuhalten. Dazu hat beigetragen, dass er von den meisten seiner Landsleute majestätisch verehrt wird. Doch gerade darin liegt auch ein ernstes Problem.
Der Dalai Lama - ein Mythos?
Denn der Respekt vor "Seiner Heiligkeit" hat dazu geführt, dass seine Rolle immer wieder verklärt worden ist. Der Machtanspruch und das Ansehen des Dalai Lama werden gerne mit seiner historischen Funktion als traditionelles Staatsoberhaupt begründet. Ein genauer Blick auf die Geschichte entlarvt dies als Klischee. Dass es vielen Dalai Lamas gelang, neben ihren politischen bzw. repräsentativen Aufgaben es auch noch zu großer Gelehrsamkeit zu bringen, ist zweifellos beachtlich. Doch dies allein war keine Garantie für leistungsstarke Staatsführung: Von 14 Dalai Lamas haben effektiv nur zwei politische Herrschaft ausgeübt, nämlich der fünfte und der dreizehnte. Und auch die haben längst nicht immer so regieren können wie sie es wollten. Daneben gab es einige, die keine Lust hatten Politiker zu werden. Durch ihre Stellung konnten verschiedene Dalai Lamas zwar oft beruhigend auf die politische Szene in Tibet einwirken; andererseits hat die überbetonte Autorität des Dalai Lama immer wieder dazu geführt, dass hinter seinem breiten Rücken Intrigen gesponnen wurden.
Mag das geistige Erbe Tibets beeindrucken, die gesellschaftliche Bilanz ist eher bescheiden: Bis ins 20. Jahrhundert herrschte Mittelalter. Die aus Gelugpas bestehende Oberschicht tolerierte seit der Zeit des 5. Dalai Lama die Aktivitäten anderer Linien nur so weit, wie ihr Machtanspruch und die Einheit des Landes nicht gefährdet wurden. Man kann dies zwar nicht pauschal den Dalai Lamas ankreiden. Doch sie haben es auch nicht verhindert.
Als sich die modernen Demokratien entwickelten, hat man aus guten Gründen religiöse Autorität und politische Verantwortung voneinander getrennt. Die Mitglieder der tibetischen Exilregierung, die sich seit Jahren unter schwierigen Bedingungen bemühen Demokratie zu lernen, haben diesen Schritt offenbar noch nicht geschafft. In ihrem Bestreben, die Einigkeit der vergleichsweise kleinen Gemeinschaft der tibetischen Flüchtlinge zu sichern, wurde von den Ministern so manches Mal vergessen, dass auch einige Unterschiede innerhalb des kulturellen Erbes der Tibeter erhaltenswert sind. Besonders krass zeigt sich die Verquickung von spirituellen und politischen Interessen im Zusammenhang mit der Ernennung von einflussreichen Tulkus. Die Exilregierung - wieder vorwiegend Mitglieder der Gelugpa-Schule, die sich instinkthaft im Windschatten des Dalai Lama tummeln - hat sich hier mehr als einmal in die Belange anderer Linien eingemischt. Das Lancieren fragwürdiger Wiedergeburten mag tibetischen politischen Traditionen entsprechen, damit wird jedoch spirituelle Qualität der Tagespolitik geopfert. Dies ist umso prekärer, als auch die chinesische Führung das "Tulku-Thema" als politische Waffe entdeckt hat: Der junge Panchen Lama ist inzwischen fest in ihrer Hand; auch bei weiteren namhaften Tulkus versuchten sie, sich die "Patentrechte" für deren Ernennung zu sichern, so auch beim Karmapa. (vgl. dazu den Artikel der ASIAWEEK in der letzten Ausgabe von BUDDHISMUS HEUTE)
In der Angelegenheit des Karmapa-Titels ziert sich der Dalai Lama noch immer, öffentlich einen möglichen Fehler einzuräumen und sich für nicht zuständig zu erklären. Er könnte sich dies angesichts seiner unbestrittenen Verdienste sicher leisten und viele von uns würden ihm dies hoch anrechnen. Persönliche Konsequenzen hat Tenzing Gyamtso jedoch bereits gezogen. Für den Fall, dass Tibet in den nächsten Jahren sein Selbstbestimmungsrecht wieder erlangen sollte, hat er angekündigt, kein politisches Amt mehr auszuüben und nur noch als einfacher Mönch zu leben. Seinetwegen bräuchte es dann auch die Institution des Dalai Lama nicht mehr zu geben. Sollte Tibet aber zu seinen Lebzeiten seine Freiheit nicht erreichen und ein 15. Dalai Lama benötigt werden, so hat Tenzing Gyamtso vorsorglich angekündigt außerhalb des chinesischen Machtbereiches wiederzukommen: "Meine Wiedergeburt wird in einem freien Land stattfinden", erklärte er seit 1999 in mehreren Interviews.
Schrifttum zum Thema (Auswahl):
Roland Barraux, Die Geschichte der Dalai Lamas. Göttliches Mitleid und irdische Politik. Düsseldorf 1995.
Dalai Lama Tenzing Gyamtso, Das Buch der Freiheit. Dt. Ausgabe 1990.
derselbe, Mein Leben und mein Volk, München 1982 (erste Auflage in den sechziger Jahren).
Liliy Eversdijk-Smulders, Wonderlijk Tibet. Deventer/NL. Neuausgabe 1986 (1. Aufl. 1966).
Karl-Heinz Golzio/Pietro Bandini, Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. Die Herrscher Tibets wie sie wiederkommen, wie sie gefunden werden, was sie hinterlassen haben. Bern, München, Wien 1997.
Heinrich Harrer, Wiedersehn mit Tibet, Frankfurt/M. 1984.
Tomek Lehnert, Rogues in Robes. Nevada City 1998. (Die deutsche Ausgabe erschien 1999 unter dem Titel "Rüpel in Roben").
Hugh E. Richardson, Tibet and its History, Colorado 1984.
derselbe, mit David Snellgrove, A Cultural History of Tibet, Boston 1986.
Rinchen Dölma Taring, Ich bin eine Tochter Tibets, Dt. Erstausgabe 1972.
Tsepön W. D. Shakabpa, Tibet. A Political History. New Haven 1967.
Tibet-Forum, diverse Ausgaben.
Michael den Hoet, 36 Jahre, seit ca. 15 Jahren Buddhist, Schüler von Lama Ole Nydahl. Historiker, wohnt in Kiel, arbeitet momentan in einem wissenschaftlichen Projekt im Bereich Denkmalschutz. Er war u.a. buddhistischer Vertreter auf einer Kulturkonferenz im russischen Wolgograd im Frühjahr 2000, wo es um die Geschichte von Deutschen, Kalmüken und Russen im unteren Wolgagebiet ging.