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BUDDHISMUS HEUTE
Aus: Buddhismus Heute Nr. 23, ( 1997)

Der Stupa - Symbol für die Natur des Geistes

Von Manfred Seegers

Stupas sind Monumente für den Frieden in der Welt. Sie sind Bauwerke, die in perfekter Form die reine Natur des Geistes, die Erleuchtung, ausdrücken. Sie werden seit Tausenden von Jahren in Asien gebaut und beeinflussen in positiver Weise das Kraftfeld des ganzen Universums. In den letzten Jahren sind auch in anderen Teilen der Welt an vielen Stellen Stupas gebaut worden, von kleineren Formen bis zu einer Höhe von über 25 Metern, wie zum Beispiel in Frankreich und Ungarn. Diese Bauwerke strahlen eine große Faszination aus. Viele Leute wollen gerne mehr über die Symbolik des Stupas wissen, besonders wenn sie seine segensreiche Kraft aus eigener Erfahrung erlebt haben. Vielleicht haben sie auch eine Pilgerreise zu den großen Stupas in Nepal oder Indien gemacht und sind von diesen Erlebnissen sehr beeindruckt. Als Antwort auf diesen Wunsch möchte ich in kurzer Form die wichtigsten Aspekte der Bedeutung eines Stupas darstellen.

Bis heute sind die Texte Buddhas über die genaue Bedeutung eines Stupas erst teilweise übersetzt. Es gibt zwar einige Bücher über Stupas wie zum Beispiel "Psychocosmic Symbolism of the Buddhist Stupa" von Lama Govinda und andere, aber die darin enthaltenen Erklärungen sind sehr allgemein gehalten und stimmen nicht immer mit den im Tibetischen Buddhismus weitergegebenen Informationen überein. Hat man jedoch selbst einmal beim Bau eines Stupas mitwirken dürfen, so bekommt man viele Informationen inhaltlicher und praktischer Art von den Lehrern und Experten, die den Bau leiten. Es ist eine große Freude, einmal selbst durch den ganzen Prozeß der Vorbereitung und des Baus eines Stupas hindurchzugehen und dabei alle Einzelheiten aus erster Hand zu erfahren. Man lernt dabei gleichzeitig eine Menge über den eigenen Geist.
Allgemein wird gesagt, daß der spirituelle Einfluß eines Stupas so groß sei, daß die, die ihn verehren, die an seinem Bau mitwirken, sowie auch diejenigen, die in seiner Umgebung leben, seine positive Wirkung als Quelle von Frieden, Glück und Wohlstand erleben. Unter den Symbolen von Körper, Rede und Geist der erleuchteten Wesen bezieht sich der Stupa auf den Geist. Weiterhin symbolisiert er die Gemeinschaft der Praktizierenden, die Sangha. Das ist auch der Grund, warum ein Stupa als Symbol für die Sangha auf dem Altar oder in der Nähe des Altars stehen sollte. Buddha wird ja immer durch eine Statue oder ein Bild repräsentiert, Dharma durch einen Dharmatext und Sangha durch einen Stupa. Dies kann auch ein Bild von einem Stupa sein. Diese "Drei Juwelen" sind die Zuflucht aller Buddhisten.

Ein Stupa ist ein Behälter für Reliquien verwirklichter Meister. Man füllt ihn mit Symbolen für Körper, Rede und Geist aller Buddhas, das heißt mit Statuen, Tonformen (Tsatsas), sowie mit Texten und mit Reliquien. Früher wurden in große Stupas der Kanjur, die direkten Belehrungen Buddhas, und der Tenjur, die Kommentare der indischen Meister, gegeben, in kleinere die Prajnaparamita-Texte. Schon in der Basis sollen viele wertvolle Materialien sein. Eine korrekte Füllung ist sehr wichtig. Sie muß unter Anleitung von qualifizierten Lehrern geschehen.

Verschiedene Arten von Stupas

Da im Laufe der Zeit große Unterschiede in der Form der Stupas entstanden, legte ein Mann namens Bishukama in dem Text "Tsuktor Drime Gyä Chung" bestimmte Regeln für die verschiedenen Formen fest. Die meisten Formen stehen mit den Taten eines Buddha in Verbindung. Hierbei gibt es vier Haupt- und vier Nebenplätze, von denen aus der Buddha die Lehre verbreitet hat. Die wichtigsten acht Arten von Stupas stehen mit diesen acht Plätzen in direkter Verbindung. Der Buddha gab den Rat, daß seine Schüler nach seinem Eingehen ins Parinirvana die vier Hauptplätze, nämlich Lumbini, Bodhgaya, Sarnath und Kushinagara, besuchen sollten und dort Opferungen machen sollten, um ihre Schleier zu reinigen.

Nun werden die acht Arten von Stupas in der Reihenfolge erklärt, wie sie mit dem Leben Buddhas in Verbindung stehen:

1. Lotus-Stupa - Er wurde zur Zeit des Buddhas gebaut und stand in Lumbini. Der Hauptkörper hat die Form eines Lotus und symbolisiert Buddhas Geburt.

2. Erleuchtungs-Stupa oder Stupa des Sieges über alle Hindernisse - Er wurde vom Dharmakönig Bimbisara anläßlich der Erleuchtung des Buddhas in Bodhgaya gebaut. Am Abend vor der Erleuchtung beseitigte Buddha Shakyamuni die letzten feinen Schleier und Hindernisse im Geist. Dies ist in der Bedeutung dieser Form ebenfalls enthalten.

3. Weisheits-Stupa oder auch 16 Tore-Stupa - Er wurde anläßlich der ersten Belehrungen Buddhas gebaut, die er in Sarnath / Varanasi über die 'Vier Edlen Wahrheiten' gab.

4. Stupa der Wunder - Der Buddha überzeugte die Verfechter falscher Ansichten durch Wunder. Diese Form wurde von einer Person namens Lisabi in Shravasti gebaut.

5. Stupa des Herabsteigens aus dem Tushita-Himmel - Der Buddha gab seiner Mutter Belehrungen im Götterbereich, dem Tushita-Himmel. Das Herabsteigen aus diesem Bereich wird durch die vielen Stufen dieses Stupas symbolisiert, der in Shankasa entstand.

6. Versöhnungs-Stupa oder Einheits-Stupa - Devadatta, der Cousin des Buddhas, hatte Schwierigkeiten innerhalb der Gemeinschaft der Praktizierenden geschaffen. Zum Anlaß der Versöhnung der Gemeinschaft wurde dieser Stupa in Rajgir errichtet.

7. Stupa des vollständigen Sieges - Kurz vor seinem Tod hat der Buddha auf Bitten seiner Schüler sein Leben um drei Monate verlängert. Dies geschah in Vaishali.

8. Parinirvana-Stupa - Diese Form symbolisiert das Eingehen ins Parinirvana in Kushinagara. Der Hauptkörper hat die Form einer Glocke und ist ein Symbol für die vollkommene Weisheit Buddhas.

Die wichtigste Form von allen acht ist der "Erleuchtungs-Stupa". Er symbolisiert das Ziel des buddhistischen Weges - das Erkennen des eigenen Geistes, die vollkommene Erleuchtung. Es bedeutet die Befreiung von allen Störgefühlen sowie den Anlagen dazu und die Entfaltung aller Fähigkeiten des Geistes, besonders der vollkommenen Weisheit eines Buddhas, und ist damit auch gleichzeitig ein Symbol für die Überwindung aller Hindernisse, aller Schleier.
Bei jedem dieser acht Stupas ist der untere Teil bis zum Löwenthron und der obere Teil ab den Ringen gleich. Die Mitte zeigt jeweils die unterschiedlichen Formen. Diese Mitte besteht zum Beispiel aus Lotussen, wie beim Lotus-Stupa, usw.

Die Symbolik eines Erleuchtungs-Stupas

1. Die Schatzvase - In das Fundament eines Stupas wird eine Schatzvase eingegossen. Sie steht für die acht glückverheißenden Zeichen, und symbolisiert insbesondere die unerschöpflichen Körperqualitäten eines Buddhas.

2. Die grundlegende Ebene - Diese Ebene, "die die Erde hält", symbolisiert die 10 positiven Handlungen von Körper, Rede und Geist.

3. Die drei Stufen über der grundlegenden Ebene - Diese drei Stufen symbolisieren die Drei Juwelen, die dreifache Zuflucht von Buddha, Dharma und Sangha.

4. Der Löwenthron - Über den drei Stufen befindet sich ein hoher quadratischer Block, der einen Thron darstellt. Er ist oft mit Schneelöwen bemalt. Dieser sogenannte Löwenthron symbolisiert die Unbesiegbarkeit des Dharma, die Vier Furchtlosigkeiten eines Buddhas.

5. Die kleinen und großen Lotusse - Über dem inneren quadratischen Teil gehen zwei Stufen wieder nach außen, die kleine und große Lotusse repräsentieren. Diese Lotusscheiben stehen für die Sechs Befreienden Handlungen (Paramitas), nämlich Freigebigkeit, Ethik, Geduld, sowie Fleiß, meditative Konzentration und Weisheit.

6. Die quadratische Oberfläche des Throns - Sie besteht aus einer großen quadratischen Platte. Die vier Ecken dieser Basis symbolisieren die Vier Unermeßlichen: 1. unermeßliche Liebe, 2. unermeßliches Mitgefühl, 3. unermeßliche Freude, und 4. unermeßlicher Gleichmut.

Die Buddhaaspekte sitzen meistens auf Löwenthron, Lotus, Sonnen- und Mondscheibe. Dies ist auch hier die Bedeutung dieser Basis. Nachdem man die Achtsamkeit auf die eigenen Handlungen entwickelt hat und damit die Verantwortung für sein eigenes Leben übernommen hat, nimmt man Zuflucht und entwickelt die Erleuchtete Geisteseinstellung. Dies ist die Grundlage für den eigentlichen Eintritt in die Dharmapraxis. Der folgende Teil von der 1. Stufe oberhalb des Thrones bis zur Spitze des Stupas symbolisiert die sogenannten "Fünf Wege".

Die Fünf Wege - Die ganze Entwicklung vom ersten Kontakt mit befreienden Lehren bis zur vollkommen Erleuchtung wird in fünf Wegen beschrieben: dem Weg der Ansammlung, dem Weg der Verbindung, dem Weg des Sehens, dem Weg der Meditation und dem Weg des Nicht-mehr-Lernens. Diese fünf Wege können entweder entsprechend dem Kleinen Fahrzeug oder entsprechend dem Großen Fahrzeug erklärt werden. Leute, die das Mahayana-Potential besitzen, den Erleuchtungsgeist entwickelt haben und die Schleier im Geist reinigen, sind auf dem Weg der Ansammlung im Großen Fahrzeug.

7. Die 1. Stufe über dem Thron - Sie steht für den kleinen Pfad der Ansammlung. Er zeigt die "Vier Arten der achtsamen Betrachtung", die Achtsamkeit auf den Körper, die Gefühle, die Gedanken und die äußeren Phänomene.

8. Die 2. Stufe über dem Thron - Sie beinhaltet den mittleren Pfad der Ansammlung. Hier sind die "Vier Arten des perfekten Aufgebens" zu verwirklichen, die Aufgabe aller negativen Handlungen, das Nichtvergessen, daß man sie aufgibt, das Ausführen von positiven Handlungen und positive Handlungen stetig auszuweiten.

9. Die 3. Stufe über dem Thron - Sie symbolisiert den großen Pfad der Ansammlung und besteht aus den "Vier wunderbaren Füßen", der Hinwendung zum Dharma, der Unerschütterlichen Ausdauer, der einsgerichteten Konzentration und der genauen Untersuchung.

10. Die 4. Stufe über dem Thron - Sie stellt die Fünf Fähigkeiten auf dem Weg der Verbindung dar. Diese sind: Vertrauen, Fleiß, Achtsamkeit, Meditative Konzentration und Weisheit.

11. Die unveränderliche Basis, die die Vase trägt - Diese Basisebene symbolisiert die Fünf Kräfte auf dem Weg der Verbindung, die die volle Entwicklung der fünf Fähigkeiten der vorherigen Stufe ausdrücken.

12. Die Vase - Diese Ebene symbolisiert die Sieben Zweige des Erwachens auf dem Weg des Sehens: Tiefe Achtsamkeit, Tiefes Unterscheiden der Phänomene, Tiefer Fleiß, Tiefe Freude, Tiefe Gewöhnung, Tiefe Meditation und Tiefe Ausgeglichenheit. Sie ist im Großen Fahrzeug gleichzusetzen mit dem Erreichen der 1. Bodhisattva-Stufe.

13. Das "Tre" über der Vase (die quadratische Grundfläche für die Spitze des Stupas) - Dieser Teil entspricht der 2. bis 10. Bodhisattvastufe. Das Tre hat die Bedeutung des "Achtfachen Pfades der Edlen" auf dem Weg der Meditation: Rechte Sichtweise, Rechte Erkenntnis, Rechte Rede, Rechtes Handeln, Rechte Lebensweise, Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit und Rechte meditative Konzentration.

14. Der Baum des Lebens (er ist innerhalb des Stupas und nicht sichtbar) - Dies ist die zentrale Achse des Stupas. Der Baum symbolisiert die "Zehn Arten des transzendenten Wissens" Dies sind verschiedene Aspekte der Weisheit eines Buddhas.

Beim Weg des Nicht-mehr-Lernens wird die vollkommene Erleuchtung erreicht:

15. Die 13 Ringe - Sie symbolisieren die "Zehn Kräfte", das heißt zehn Aspekte der Weisheit eines Buddhas und die "Drei wesentlichen Erinnerungen", das heißt das Wissen der drei Zeiten, von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

16. Der Schirm und sein Verbindungsstück - Dieser Ehrenschirm, der ein weiteres der acht glückverheißenden Symbole ist, symbolisiert das Überwinden allen Leides.

17. Die Girlanden (Zaratsak) - Sie stehen für die Ornamente aller überragenden Eigenschaften des Buddhazustandes.

18. Der Mond - Er ist ein Symbol für den relativen Erleuchtungsgeist und die Weisheit eines Buddhas.

19. Die Sonne - Sie ist ein Symbol für das unbegrenzte Mitgefühl ("wie die Strahlen einer Sonne") und den absoluten Erleuchtungsgeist.

20. Der Edelstein - Er versinnbildlicht die unzerstörbare Natur des Geistes und die Erfüllung aller Wünsche, das Klare Licht des Geistes.

21. Die Buddha-Statue (in Höhe der Vase) - Sie zeigt das Erkennen der Natur des Geistes auf dem Weg des Sehens und die vollkommene Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten.

Die 37 Erleuchtungsfaktoren - Es ist die genaue Beschreibung des gesamten Weges zur Erleuchtung anhand der Qualitäten, die auf dem Weg entwickelt werden. Dies entspricht gleichzeitig den einzelnen Aspekten bei den Fünf Wegen (12+10+7+8=37).

Ein Stupa zeigt auch die vielfältigen Aspekte des Entstehens in Abhängigkeit, wie dies im "Sutra des Edlen Abhängigen Entstehens" (Skr. Arya-tratitya-samutpada-nama-mahayana-sutra) beschrieben wird. Weiterhin erklärt der Buddha im Reissprößling-Sutra: "Wer das Abhängige Entstehen versteht, versteht die Phänomene (Dharma) und wer die Phänomene versteht, versteht die Buddhaschaft". In diesem Sutra werden die beiden Aspekte des äußeren und des inneren Entstehens in Abhängigkeit erklärt, sowie jeweils die beiden Aspekte der Ursachen und Bedingungen. Von diesen Aspekten stellen die Zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens das innere Abhängige Entstehen hinsichtlich der Ursachen dar. Der Entstehungsprozeß einer Pflanze ist das Beispiel für die äußeren Ursachen. Dazu kommen die fünf Elemente als Bedingungen im Körper und in der äußeren Welt.

Die fünf Elemente

Ein Stupa zeigt in seiner äußeren Form symbolisch die fünf Elemente: Der quadratische Teil zeigt das Erdelement, der runde Teil, die Vase, zeigt das Wasserelement, der dreieckige Teil, die Ringe, zeigt das Feuerelement, der Halbmond auf der Spitze steht für das Windelement und die Sonne für das Raumelement. Die ganze äußere Welt und ebenso unser eigener Körper bestehen aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Erkennt man die reine Form dieser fünf Elemente, so bedeutet dies das Erkennen der fünf reinen Aspekte des Körpers und des Geistes. Im Diamantweg verwirklicht man die fünf Gefährtinnen der Dhyani-Buddhas, das heißt die fünf Buddha-Familien und erlangt so Erleuchtung.

Der Nutzen des Baus und des Umschreitens eines Stupas

Der Hauptzweck für den Bau eines Stupas liegt darin, den Wesen zu helfen, ihre negativen Eindrücke zu reinigen und dafür die positiven Eindrücke zu vermehren, wodurch sich Verdienst und Weisheit vergrößern. All das sind Voraussetzungen zum Erlangen der höchsten Erleuchtung. Wenn man einen Stupa, gleich in welcher Größe, mit einer reinen Einstellung baut, so reinigt man dadurch die Schleier im Geist, und die guten Eindrücke, die dabei entstehen, sind so stark wie bei einem Weltenherrscher, der soviel besitzt wie das Sonnenlicht umfaßt. Man erlangt Intelligenz, Weisheit und alle anderen höchsten Qualitäten.

Die Motivation sollte auf folgende Punkte ausgerichtet sein:

  1. auf den Erhalt des Buddha-Dharma, die befreienden Belehrungen
  2. auf den zeitlich begrenzten und letztendlichen Nutzen für alle Wesen
  3. auf die umfassende Buddhaaktivität der verwirklichten Meister
  4. auf die Reinigung der Schleier und die Entwicklung aller Qualitäten der Praktizierenden.

Diejenigen, die in der Nähe eines Stupas leben, können gute Wünsche, Verbeugungen und Opferungen machen. Andere, die vorbeikommen, erleben vielleicht eine plötzliche Bewußtheit. Wer nur in den Schatten eines Stupas tritt, erlangt schon großen Verdienst.
Buddha erklärte auf die Frage von Shariputra: "Dies ist der Nutzen, den man erlangt, wenn man einen Stupa umschreitet: Frei von den acht ungünstigen Bedingungen wird man in einer adligen Familie wiedergeboren und große Reichtümer besitzen. Frei von Störgefühlen wie Geiz, usw. wird man freudig Großzügigkeit üben. Man wird gut aussehen, anziehend sein, eine schöne Haut haben, und andere werden beglückt sein, einen zu sehen. Man wird Macht über die Welt haben und ein König des Dharma sein. Man wird immer eine glückliche Wiedergeburt erlangen und begeistert für die Lehre Buddhas sein. Wenn man seine Praxis vollendet hat, wird man große Wunder wirken und fortschreitend die 32 reinen Zeichen und die 80 physischen Vollkommenheiten von Buddhas Körper erlangen."

Dies sind nur einige der Verdienste, die aus dem Umschreiten eines Stupas entstehen. Man könnte noch viele andere nennen. Allein schon durch das Anschauen oder Berühren eines Stupas, durch Belehrungen über seine Qualitäten oder die Erinnerung an ihn, wenn man nur durch den Schatten eines Stupas geht oder von dem Wind, der darüber weht, berührt wird, wird man in diesem Leben Glück und schließlich letztendliches Erwachen erlangen.


Manfred Seegers

Nach Abschluss eines 5-jährigen Studiums authorisierter buddhistischer Lehrer. Studierte und lehrte von 1990 - 2000 am KIBI in Neu-Delhi.
Er hält Vorträge und Seminare im In- und Ausland.

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